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Runenhüter

in Völker 01.02.2015 14:29
von Glacies Citris Herzog | 15.151 Beiträge

Herkunft:
Runenhüter sind in den Südebenen beheimatet, nordöstlich von Elethun. Ihre Städte sind aufgrund des Mangels an Holz zumeist aus Stein gebaut und verhältnismäßig groß, beherbergen zumeist zwischen 20000 und 30000 Einwohner. Daneben gibt es einige kleinere Siedlungen, welche in der Regel den nächsten Städten angehören. Auch wenn die Städte und Siedlungen miteinander in regem Austausch stehen, bilden sie keinen Staat.

Geschichte:
Die Runenhüter sind ein altes Volk, welches ursprünglich vermutlich aus dem Gebiet des heutigen Sylain stammt. Ob dies der Fall ist und warum sie von dort verschwunden wären, ist jedoch nicht restlos geklärt, da aus dieser Zeit keine offiziellen Überlieferungen oder Aufzeichnungen übrig geblieben sind. Lediglich die Ruinen uralter Städte liefern einige Hinweise auf die Ursprünge der Runenhüter.
Bekannt ist, dass sie bereits während der Hochzeit des Imperiums Shillian einige Städte an der Küste der Südebenen bewohnten. Doch erst nach dem Fall des Imperiums und des Untergangs von Alt-Elethun breiteten sie sich aus, bis sie schlussendlich weite Teile des Kontinents besiedelt hatten.

Kultur:
Die Städte Runenhüter haben allesamt ähnliche Strukturen und unterliegen einer strengen Hierarchie. Die als am wichtigsten erachteten Werte sind das Wohl und die Ehre der Gruppe sowie den Schutz und Erhalt von Wissen. Das Leben ist zudem in hohem Maße von einem Götterkult geprägt.

An oberster Stelle der Hierarchie steht ein Fürst, der die Stadt regiert. Zudem ist er dafür zuständig, zu überprüfen, dass die obersten Ämter verantwortungsbewusst ausgeübt werden. Sein Wort ist in jeder Hinsicht absolut und es gibt nur einige wenige Gesetze, die er nicht zu seinen Gunsten biegen darf. Ein Fürst bildet in der Regel mehrere Schüler aus, von denen einer seine Nachfolge antreten wird, während die Verbleibenden die Leibwache des neuen Fürsten bilden.
Gleich unter dem Fürsten stehen der Hohepriester, der General der Stadtarmee und die Vorsitzenden der Stadtverwaltung, des Bildungs-, des Wissenschafts- und des Handelszweiges, sowie den Vorsteher der Diplomaten. Von dort aus zweigen sich dann die verschiedenen Berufsgruppen ab, deren Vorsitzende jeweils die Verantwortung für alle ihnen Unterstehenden übernehmen.
Eine besondere Rolle in der Hierarchie der Runenhüter spielt die Beziehung zwischen Meister und Schüler. Kinder des Clans leben normalerweise in den ersten fünfzehn Jahren ihres Lebens bei ihren Eltern und erhalten in den Schulen der Stadt eine Allgemeinbildung. Nach diesen fünfzehn Jahren gelten sie als erwachsen und werden ihren Fähigkeiten entsprechend einem Meister zugeteilt, der sie in sein jeweiliges Handwerk einweist. In den meisten Fällen bildet ein Meister nicht mehr als einen Schüler aus, der immer das gleiche Geschlecht hat wie er selbst, Frauen bilden Mädchen aus, Männer Jungen. Die Ausnahme bilden der Fürst und die ihm direkt Unterstellten, welche mehrere Schüler variierenden Geschlechts ausbilden. Die Meister-Schüler-Beziehung währt bis der Meister seinen Schüler nichts mehr lehren kann und ist für gewöhnlich sehr eng, auch nachdem sie formal endet. Ein Schüler hat sich dem Willen seines Meisters bedingungslos zu unterwerfen, solange die Befehle nicht entgegen der Gesetze oder den Bestimmungen des Fürsten laufen.
Von ihm wird erwartet, dass er seinen Meister bei alltäglichen Aufgaben unterstützt, Botengänge für ihn erledigt, oder auch seine fleischlichen Bedürfnisse befriedigt.
Der Meister ist für den Schutz und die gewissenhafte Ausbildung seines Schülers verantwortlich und steht zudem für dessen Fehltritte gerade.

Ehen werden unter Runenhütern selten aus Liebe geschlossen, in aller Regel werden beide Partner von ihren jeweiligen Übergeordneten bestimmt, wobei auch die Familie häufig eine Hand im Spiel hat. Sexuelle Kontakte zwischen Runenhütern unterschiedlichen Geschlechts sind verpönt, Kinder aus solchen Beziehungen sind starker Stigmatisierung ausgesetzt. Die einzige Ausnahme dieser Regel besteht, wenn ein Fürst die Verbindung mit einer angemessenen Begründung verordnet, beispielsweise zu dem Zweck, ein von den Göttern gesegnetes Kind zu zeugen.
Außereheliche Geschlechtsakte zwischen Mitgliedern des gleichen Geschlechts sind dagegen nicht nur erlaubt, sondern regelrecht erwünscht. Sie wird als Weg betrachtet, Freundschaften zu stärken, Meister-Schüler-Beziehungen zu vertiefen, Dominanz auszudrücken oder lediglich Gelüste zu stillen. Einzig Runenhüter, die sich auf ihr eigenes Geschlecht beschränken und darüber hinaus ihre ehelichen Pflichten vernachlässigen, erfahren von der Gesellschaft negative Konsequenzen.
Die Runenhüter haben eine eigene Vorstellung von Romantik. Einerseits ist es akzeptabel, eine innige, gleichgeschlechtliche Liebesbeziehung zu führen, solange diese nicht mit den Pflichten interveniert, die gegenüber der Gesellschaft, Familie, Schüler und Meister bestehen. Andererseits wird auch die keusche Umwerbung des anderen Geschlechts akzeptiert. Dies beinhaltet unter anderem das Versenden von Liebesbriefen, Ständchen singen, Austausch kleiner Geschenke, lange, sehnsüchtige Blicke und vielleicht eine flüchtige Berührung oder einen Kuss. Im Zentrum steht dabei jedoch die empfundene Sehnsucht und die tiefe Hingabe und Loyalität gegenüber der geliebten Person. Dies wird als hoch romantisch und erstrebenswert betrachtet, alles, was darüber hinausgeht, wird geächtet.

Die Runenhüter verfügen über einen stark ausgeprägten Verehrungskult. Jeder Gottheit sind mehrere Tage im Jahr gewidmet, an denen ihr auf unterschiedlichste Weise gehuldigt wird. Diverse Festlichkeiten und rituelle Opferungen in Form von Nahrung sind dabei sehr häufig.
Alle paar Jahre wird jedoch ein Kind bei seiner Geburt dazu bestimmt, den einem Gott zum Geschenk gemacht zu werden. Dieses Kind erfährt im Leben besondere Zuwendung und Privilegien, doch von der ersten Stunde an ist sein Todeszeitpunkt bestimmt. Normalerweise findet die Opferung statt, wenn ein Alter zwischen zehn und fünfundzwanzig Jahren erreicht ist, Abweichungen gibt es jedoch reichlich.
Das Pantheon der Runenhüter besteht aus zehn Gottheiten:
Itoi - Gott der Magie, der Wahrheit und des Sehens, Ehemann der Idala
Darl - Gott des Feuers, der Sonne und der Zeugung, Ehemann der Cintaya
Gring - Gott der Felsen, des Schutzes und der Sicherheit, Ehemann der Sia
Igia - Göttin des Krieges, des Blutvergießens und der Vergänglichkeit, Ehefrau des Riarn
Riarn - Gott der Erde, der Gnade und der Unterwelt, Ehemann der Igia
Sia - Göttin des Wassers, der Meere und der Mutterschaft, Ehefrau des Gring
Idala - Göttin des Himmels, der Winde und des Wandels, Ehefrau des Itoi
Aindrys - Gott der Verführung, der Eifersucht und des Tanzes, Ehemann der Uzena, Geliebter des Darl und des Gring
Uzena - Göttin des Waldes, des Hasses und der Einsamkeit, Ehefrau des Aindrys
Cintaya - Göttin der Jugend, Schönheit und Liebe, Ehefrau des Darl, Geliebte der Igia

Die Runenmagie ist die am meisten gelehrte und verbreitete Magierichtung, was einerseits religiös begründet ist, andererseits aber auch mit den verhältnismäßig schwachen Manaströmen in den Südebenen zu tun hat – insbesondere in den Städten ist es somit schwer, die klassische Elementarmagie zu wirken.

Die Politik der Runenhüter ist eine der Abgrenzung. Sie nehmen selten Fremde in ihre Kreise auf, lassen wenig ihres Wissens und ihrer Kultur nach außen dringen und wenn sie Kontakt zur Außenwelt aufnehmen, dann in aller Regel zum Handel, manchmal auch zu diplomatischen Zwecken oder sehr selten zum Bilden von Allianzen. Häufig schließen die Fürsten der Städte Bündnisse mit naheliegenden Siedlungen, Dörfern und Gehöften, die nicht zu den Runenhütern gehören – gegen regelmäßige Abgaben in Form von Erzeugnissen werden sie vor Gefahren durch Räuber oder wilde Tiere geschützt.
Um ihre jeweiligen Stadtgebiete verlassen zu dürfen, brauchen Runenhüter besondere Genehmigungen, die meistens bestimmten Berufsgruppen vorbehalten sind. Das Exil ist eine der höchsten Strafen, die verhängt werden.

Eine besondere Gruppe unter den Runenhütern sind die Götterklingen. Sie sind eine militärische Organisation, deren Aufgabe darin besteht, für Recht und Ordnung zu sorgen. Die Götterklingen nehmen keinen festen Rang innerhalb der Hierarchie ein, sie müssen sich zwar an die Gesetze halten, sind jedoch weitestgehend unabhängig von den Fürsten. Ihre Aufgaben bestehen in erster Linie darin, die Straßen zu sichern, abtrünnige Runenhüter zu jagen und dafür zu sorgen, dass die Fürsten ihren Verpflichtungen gerecht werden. Im Zweifelsfall sind sie diejenigen, die dafür verantwortlich sind, einen Despoten zu stürzen und durch einen geeigneten Führer zu ersetzen.
Die Götterklingen setzen sich aus Mitgliedern aller Runenhüterstädte zusammen und es ist ihnen erlaubt, aus jeder Stadt neue Rekruten zu beziehen. Götterklingen weisen sich durch spezielle, magische Tätowierungen auf beiden Handrücken aus. Sie verstärken ihre Widerstandskraft, ihre Ausdauer und ermöglichen Götterklingen, einander aufzuspüren.

Jeder Runenhüter besitzt drei Namen, einen formalen Namen, einen Rufnamen und einen wahren Namen. Der formale Name setzt sich aus mehreren Wörtern zusammen und verkörpert oft Tugenden, die Eltern sich in ihren Kindern wünschen, Eigenschaften, die sie bereits besitzen oder Begebenheiten während der Geburt oder Schwangerschaft.
Die Rufnamen sind in der Regel Wörter ohne tiefere Bedeutung und werden von Freunden, Familie und Meister eines Runenhüters benutzt.
Der wahre Name eines Runenhüters ist nur ihm und dem Hohepriester einer Stadt bekannt, er wird in den Tempelarchiven aufbewahrt und ist in der Regel selbst dem Fürsten nicht zugänglich. Man sagt, dass man mithilfe des wahren Namens und Magie einen Menschen voll und ganz kontrollieren kann.

Aussehen:
Runenhüter sind im Durchschnitt etwas kleiner und zarter gebaut als Iblianer, doch es herrscht eine recht große Varianz im Körperbau.
Ihre Haut ist eher hell, die Haare sind meist schwarz, blauschwarz oder dunkelbraun auf, vereinzelt auch dunkelrot, sehr selten blond.
Die mandelförmigen Augen sind oft schwarz, doch auch andere dunkle Farbtöne sind vertreten.

Sehr selten werden reinblütige Runenhüter mit roten, hellblauen oder grauen Augen geboren
Diese Merkmale werden jedoch häufig als Mal der Götter gedeutet und die Betroffenen als Opfer auserkoren.


Besonderheiten:
Im Durchschnitt erreichen Runenhüter ein Alter von 90 bis 100 Jahren.






zuletzt bearbeitet 11.08.2016 17:28 | nach oben springen
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