#1

02. Glühwein

in Winter 516 07.09.2015 15:26
von Glacies Citris Herzog | 15.151 Beiträge

- sexuelle Darstellungen


Ailis hatte sich beeilt, so bald wie möglich zu kommen und doch bereitete sich die Sonne bereits auf ihren Untergang vor, als die junge Frau den vereinbarten Punkt im Hafen erreichte. Der Winter zeigte sich zum ersten Mal in diesem Jahr von seiner schönsten, tödlichsten Seite, hatte Brightgale in Weiß gehüllt und der Schnee wurde es nicht müde, immer wieder neue Flocken vom Himmel fallen zu lassen.
Selbst unter ihrem dicken, daunengefüllten Mantel spürte Ailis die Kälte, ihr Atem gefror sobald sie ihn ausstieß, und obwohl sie keine außergewöhnliche Abneigung gegen derartige Temperaturen hatte, war der Gedanke an Selails liebevolle Umarmung verlockender denn je. Sie hoffte, dass er unter seinem dünnen Robbenfell nicht zu sehr fror - für seine Menschengestalt hatte sie, wie immer einen Beutel mitgebracht, der ein Handtuch und passende Kleidung enthielt.
So war es immer, seit einmal jemand Selails Sachen aus dem Versteck am abgelegenen Dock gestohlen hatte.

Der Winter sagte Selail nicht zu. Überhaupt nicht. Denn sobald er sein fettes, schützendes Fell ablegte, in die Haut eines scheinbar menschlichen Mannes schlüpfte, begann er prompt zu schlottern und zu frieren.
Allerdings lohnte es sich meist, so auch dieses Mal. Kaum das er aus dem Wasser war, sich an dem ruhigen Dock hochzog, wurde er von dem Anblick seiner Braut begrüßt. Sofort schlich sich ein strahlendes Lächeln auf seine Lippen, seine Augen leuchteten, er war gespannt, neugierig auf den Tag und all sie Wunder, welche Sie ihm zeigen würde.
Rasch trocknete er sich, schlüpfte in die dicke, wärmende Kleidung.
"Nun, was hat meine schöne Braut heute geplant?"

"Hmmm ..."
Ailis drehte sich um, als Selail fertig angezogen war, legte den Kopf schief, erwiderte sein Lächeln sanft.
"Früher habe ich beim ersten Schnee immer einen Schneemann gebaut.
Aber ..."
Sie trat etwas näher und legte die Hand an seinen Arm, schaute zu ihm auf.
"Ich glaube, ich möchte mich lieber wieder schnell aufwärmen."

"Ich habe mal etwas probiert, das sich Glühwein nennt." Selail zog den Kragen seines Mantels höher und atmete gegen seine kühlen Hände. Dann grinste er, legte einen Arm um Ailis und drückte sie an sich. Es war kalt, sicher, aber all der Stoff um den Leib seiner Gemahlin störte den Selkie insgeheim.

Eng schmiegte Ailis sich an ihn, schloss für einen Moment die Augen, ehe sie antwortete:
"Ich habe ihn nie probiert."
Ihre grünen Augen blitzten warm, als sie zu ihm aufblickte.
"Aber ich weiß, wo man ihn kaufen kann."
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Selail flüchtig. Dann nahm sie seine Hand und führte ihn mit einem vergnügten Lachen in Richtung des Marktplatzes.






zuletzt bearbeitet 07.09.2015 15:27 | nach oben springen
lockDas Thema wurde geschlossen.

#2

RE: 02. Glühwein

in Winter 516 07.09.2015 15:26
von Glacies Citris Herzog | 15.151 Beiträge

Kurze Zeit später - der Abend dämmerte schon - hielten sie beide jeweils einen Krug dampfender Flüssigkeit in der Hand und stapften in Richtung der Akademie.
Und Ailis musste gestehen, gewöhnte man sich einmal an den leicht säuerlichen Geschmack des Weins, schmeckte er hervorragend.

"Hmm." Selail musste zu geben, der Wein schmeckte ihm ein kleines bisschen zu gut. Er lachte, war erheitert von dem Alkohol. Und seine Gemahlin duftete so gut...
Träge ließ Selail seine Hand ihre Seite empor wandern.

Ailis’ Wangen glühten und sie wusste nicht, ob es von ihrem Getränk herrührte oder von Selais Berührungen. Nicht dass sie eines von beiden gestört hätte, den Wein hatte sie schließlich selbst gekauft und dass Selail ihr näher kam als sonst ... nun, das hatte sie sich insgeheim schon länger gewünscht.
"Schmeckt er dir auch?", fragte sie leise und nahm einen guten Schluck. Es tat so gut, derartig von innen gewärmt zu werden.


"Oh, er wärmt." Selail lächelte und schlang den Arm um Ailis' Hüfte, so dass sie gegen ihn gepresst war, er sich hinab beugen und sie auf leidenschaftliche Weise küssen konnte. Heute würde es wohl soweit sein, heute würde er versuchen sie gänzlich zu der seinen zu machen...

Ein wenig überrumpelt war Ailis schon, als Selail sie auf einmal küsste, wie er es noch nie getan hatte. Dementsprechend konnte sie diesmal sehr gut festmachen, woher die Röte kam, die in ihr Gesicht schoss.
Aber das bedeutete nicht, dass es ihr nicht gefiel.
Ihr Herz schlug schneller bei diesem Kuss und sie spürte einen leichten, durchaus angenehmen Schwindel.
Und Begierde.
Sie löste sich, drückte ihr brennendes Gesicht an seine Brust.
"Ich glaube", nuschelte sie, "ich möchte ganz schnell nach Hause."

"Ich auch", antwortete Selail grinsend, ehe er sie erneut küsste, dann den letzten Rest seines Glühweins austrank und Ailis auf die Arme Hob. "Denn ich habe noch so einiges mit dir vor~"

Ailis stieß ein abruptes, halb erschrockenes, halb vergnügtes Quietschen aus.
"Wirklich? Dann sollten wir uns beeilen ..." Sie lallte ein wenig, was kein Wunder war, denn mittlerweile hatte sie ihren Krug – der ihr nun aus der Hand glitt und mit einem dumpfen Geräusch im Schnee landete - ebenfalls beinahe vollkommen geleert und sie war es nicht gewohnt zu trinken.

"Oh, oh ja." Selail lachte und trug seine Braut dann auf starken Armen durch die Straßen, zurück in ihre vertrauten, von Büchern zugestellten Räume. Er wartete gerade mal, bis die Tür hinter ihnen zugefallen war, ehe er begann sie zu küssen, an ihren Kleidern zu zerren, diese fast zu zerreißen. "Ich begehre dich so sehr...es zerreißt mich beinahe."
Seine Stimme war dunkel, klang beinahe animalisch mit dem unterschwelligen Grollen. Ihre Beine um seine Hüfte gelegt, den Rücken gegen die Wand gepresst küsste er sie, ihren Hals, ihre Schultern und Ansätze ihrer zarten Brüste.
"Wenn du das nicht willst, dann schick mich jetzt weg, doch beeil dich. Denn es gibt kein Zurück."

"Ich ..." Ailis erstickte fast an ihrer eigenen Stimme, heiser und rau vor ungekanntem Verlangen. "Ich schicke dich nicht weg, Sel." Sie schlang die Arme um seinen Nacken, drückte sich enger an ihn.
"Bitte hör nicht auf." Sie wusste, dass sie nicht länger zögern wollte. Dass sie sich ihm hier und jetzt hingeben würde, ohne es zu bereuen. Sie beide hatten schließlich lange genug gewartet.

Grollend zerrte Selail an ihrer Kleidung, hörte und spürte Stoff reißen, warf achtlos die Fetzen zur Seite. Je mehr er von ihrem weißen, weichen Leib entblößte, desto brennender, dringender wurde seine Lust, desto gieriger und drängender wurde sein Gebärden. Seine Zähne schrammten über ihre Brüste, er verwöhnte und reizte erst eine Brustwarze, dann die andere, bis sie hart und aufrecht waren, er in Ailis’ süßen Lauten beinahe ertrank.
Erst als seine Hose zu eng wurde um es auszuhalten, strich der Selkie an ihrem Bauch hinab, glitt mit einer Hand zwischen helle, schlanke Schenkel und stockte dann.
"Bist du noch unberührt?"

Ailis protestierte nicht einmal dagegen, dass er ihr die Kleider vom Leib riss, denn zu groß war ihre eigene Ungeduld, die Neugierde, die Gier nach mehr von diesen leidenschaftlichen Berührungen. Sie glaubte schon, an der Vorfreude allein zu vergehen.
Erst Selails Frage ließ sie aufhorchen.
Mit hochroten Wangen und weiten, grünen Augen, in denen sich neben züngelnder Lust nun auch ein Hauch Unsicherheit spiegelte.
"Ähm ... ja", stammelte sie. "Also, ich ... ich habe noch nie mit einem Mann ... das hier gemacht. Nur..."
Wäre es nur irgendwie möglich gewesen, wäre nun noch mehr Blut in ihr Gesicht geschossen.
Sie liebte Selail, sie vertraute ihm ebenso sehr wie sie ihn begehrte.
Aber der Gedanke, ihm zu erzählen oder auch nur anzudeuten, wie sie sich in einsamen Nächten süßen Fantasien und ihren eigenen Händen hingegeben hatte, war ihr so peinlich, dass sie lieber im Boden versunken wäre, als es in Worte zu fassen.
"Mich hat noch nie jemand ... so berührt", wisperte sie schließlich.

"Hrch." Selail stieß ein leises Grollen aus, eine Mischung aus Ächzen und Stöhnen, doch dann küsste er Ailis' wieder, seine Finger glitten tiefer zwischen ihre Schenkel, liebkosten ihr Geschlecht, warm und feucht.
Dann eben langsam, er würde seiner Braut nicht aus purer Ungeduld Schmerzen zufügen.
"Dann werde ich dich mit Freuden so lieben."

Ein kleiner, abgehackter Laut entwich Ailis’ Kehle, als sie Selails Finger an ihrem empfindsamsten Punkt spürte.
Sie nickte hastig, spreizte die Beine weiter auseinander, hieß ihren Bräutigam willkommen.
Ihr Atem ging flach, ihr Herz donnerte in ihren Ohren.
"Ja", keuchte sie. "Bitte."

Selail knurrte dunkel, hielt Ailis fester, presste sie mit seinem Körper gegen die Wand, stark und beständig wie ein Fels in der Brandung. Er verwöhnte ihren Oberkörper mit Lippen und Zähnen, schmeckte und küsste, während seine Hand sie am Unterleib verwöhnte, vorbereitete auf mehr.

Ailis Glieder zuckten leicht, doch keineswegs aus Angst oder Schmerz. Reine Wonne war es, die durch ihren Körper strömte, sie leise seufzen ließ und ihren Atem zum Flattern brachte.
Selail schien überall an ihrem Körper zu sein, genau zu wissen, wie er seine Finger zu führen hatte, um ihr Laute der Verzückung zu entlocken, wie er seinen Mund um ihre Brust legen musste, damit sie sich wand und nach mehr lechzte. Noch nie war Ailis so sehr aufgefallen, wie viel größer, wie viel stärker er war als sie selbst - wie sehr sie ihm vertraute. Wie sehr die Vorstellung, Eins mit diesem kräftigen Körper zu werden, sie in Wallung brachte.

Erst als Selail wirklich sicher war, dass er Ailis' keine Schmerzen zufügen würde, öffnete er rasch, ungeduldig seine Hose, befreite sein bereits pochendes, beinahe schmerzhaft geschwollenes Geschlecht.
"Es...wird etwas schmerzen", flüsterte der Selkie rau gegen das Ohr seiner Braut, ließ sie ein wenig an der Wand hinabrutschen, drang in sie ein und stöhnte auf.

Vielleicht hatte der Alkohol sie betäubt, vielleicht war ihr Schmerzempfinden ein anderes als das der meisten Frauen.
Was immer es war, es sorgte dafür, dass Ailis kaum mehr als ein leichtes Ziehen spürte, als Selail sich an sie presste.
Und das war nicht schmerzhaft, im Gegenteil, es würzte nur die Empfindung, ihn in sich zu spüren, hart, heiß.
Ihre Hände zitterten, als sie sich stärker an Selail festklammerte, um nicht den Halt zu verlieren, bloß nicht abzurutschen und dieses köstliche Gefühl zu verlieren.

Seine Braut mit beiden Händen und dem ganzen Körper haltend, suchte Selail einen Rhythmus, der ihnen beiden Lust bescherte, sie anstachelte, ehe er immer wieder in Ailis stieß. Er grollte auf, hielt sie und liebte sie auf eine alles verzehrende, berauschende Weise, liebte sie, wie er nur sie lieben würde. Einzigartig.

Was auch immer anfangs an Befangen, an Schüchternheit, an Sorge gewesen war, es verflog sehr schnell.
Und Ailis blühte auf.
Sie gab sich nicht länger damit zufrieden, von Selail gegen die Wand gepresst und genommen zu werden, sie bemühte sich selbst darum, ihm entgegenzukommen, sich an seinen Rythmus anzupassen. Ihre Hände wanderten unter sein Hemd, streichelten die warme Haut, krallten sich manchmal leicht fest, wenn ein Ruck sie in ungeahnte Höhen schleuderte. Sie spreizte die Beine, um es Selail leichter zu machen, ihn tiefer zu lassen. Und - auch wenn sie sich erst zierte - bildete sich bald jedes Mal, da ihre Unterleiber gegeneinanderschlugen, ein hohes Stöhnen in ihrer Kehle, leise, brüchig und unsicher erst, doch immer selbstbewusster und lustvoller mit jedem Moment, der verstrich.

Vielleicht griff Selail ein klein wenig zu fest zu, vielleicht war er auch ein wenig zu wild, zu drängend, doch mit dem süßen Sieg, mit seiner Braut so nah und endlich gänzlich als die seine, ging die Vernunft unter.
Er kannte keine Worte mehr, nur noch Lust, sein Körper handelte aus purem Instinkt, schob sie beide näher und näher an den Höhepunkt heran.

Gedanken wirbelten wild durcheinander, waren nicht mehr greifbar und wurden schließlich völlig fortgespült.
Ailis lebte nicht mehr in der Vergangenheit, nicht mehr in der Zukunft, nur noch in diesem - nur noch für diesen - Moment. Sie gab sich nur noch der Sinnlichkeit hin, dem was sie fühlte, wenn Selail in sie stieß, dem Geräusch zu dem sich ihre Laute vereinten, dem Duft ihres Liebsten.
Sie spürte, wie die Lust langsam in reine Ekstase überging, bis sie davon schließlich mit ungeahnter Macht überwältigt wurde. Sie erzitterte, bebte, klammerte sich eng an Selail fest und stieß einen langgezogenen, heiseren Schrei aus, während das Glück ungehindert durch ihren Körper schoss.

Selail fing seine Braut mit starken Händen auf, hielt sie, selbst als die Lust durch seinen Leib rollte, ihn Knurren und schließlich dumpf aufkeuchen ließ. Er erzitterte, heftig, doch sein Griff um ihren Leib blieb gleich bleibend stark.
Beinahe träge küsste Selail den schlanken Hals des Mädchens, ihre Lippen.

Als die Wärme klebrig Ailis’ Unterleib emporkroch, verebbten ihre Bewegungen schließlich und sie war froh, dass ihr Bräutigam sie weiter festhielt, denn ihre Gliedmaßen fühlten sich mit einem Mal auf angenehme Weise erschöpft. Und sie wollte noch nicht, dass der Moment endete, wollte die Nähe, das gemeinsame Glück noch etwas länger auskosten.
Sie wand den Kopf beiseite, erlaubte Selail, mehr von ihrem Hals zu liebkosen, während sie selbst unter seinem Hemd über die Haut seines Rückens streichelte, die kobaltblauen Lebenslinien erahnte.
Einige Augenblicke verstrichen, ohne dass einer von ihnen ein Wort sprach.
Schließlich hauchte sie leise:
"Das war wunderschön."
Noch schöner, als es in ihren Träumen, ihrer Vorstellung gewesen war.

Rau lachte Selail auf, küsste Ailis auf die Wange und ließ sie langsam hinab, weiterhin stützend. Er spürte sein Herz noch wild und kräftig in seiner Brust schlagen, schmeckte ihren süßen Geschmack auf der Zunge.
"Das war bestimmt nicht das letzte Mal."

Etwas wackelig fühlten sich Ailis’ Beine an, als sie wieder Boden unter den Füßen spürte. Ihr war ein wenig schwindelig, sie kam sich leicht benebelt vor - aber sie war glücklich wie seit Langem nicht mehr.
"Das wäre sonst auch schade", murmelte sie mit einem sachten Lächeln.
Sie lehnte sich gegen die Wand, atmete einmal tief durch. Dann merkte sie, dass sie fröstelte und bückte sich, um seufzend einen Fetzen ihres Kleides aufzuheben. Tragen können würde sie es nicht mehr, was nicht besonders schlimm war, denn es war ein altes und schon recht abgetragenes Ding gewesen, das sie am Morgen achtlos aus einem Kleiderschrank gezogen hatte.
Trotzdem ...
"Ich hoffe aber, dass du meine Kleider nicht immer zerreißt", fügte sie hinzu und bahnte sich zwischen zahlreichen Bücherstapeln ihren Weg zum Schrank, um sich etwas Neues herauszuziehen.

"Sollte ich dich wirklich mit zu den Erinnerungshorten nehmen, brauchst du gar nichts tragen." Selail grinste halb schief und folgte Ailis durch ihr Labyrinth aus Büchern und Möbeln, streifte seine eigene, verrutschte Kleidung ab.

Augenblicklich errötete Ailis und tat so, als würde sie äußerst beschäftigt in ihrem Kleiderschrank wühlen.
"Werden dort nicht auch ... Andere sein?", fragte sie verlegen.
Vor Selail schämte sie sich nicht, er war schließlich ihr Bräutigam. Aber andere Selkies ...

"Na und?" Selail lächelte Ailis mit einem gewissen funkeln in den Augen an. Dann jedoch umrundete er einen weiteren, schwankend hohen Bücherturm und stieg in den Zuber, der für die Notfälle immer bereitstand, frisch gefüllt. Es plätscherte leicht, dann war der Selkie in dem hölzernen Badebehälter. "Sie würden dich mit Perlen und Geschenken überhäufen. Außerdem weiß ich wann wir dort allein sein können."

"Ich ... ich würde gerne deine Familie kennenlernen", rief Ailis in Richtung des Waschraums, in dem Selail gerade verschwunden war, während sie sich eilig ein beigefarbenes Kleid überstreifte, dabei ganz ihre Unterwäsche vergaß. "Wirklich gerne."
Sie folgte ihrem Bräutigam, hockte sich neben dem Zuber hin, die Ellen auf dem Rand abgestützt und schaute in seine hellen Augen.
"Es ist nur so, dass ... dass ich dabei gerne etwas anhaben würde."

"Du wirst lachen, aber wir sind alle nackt." Selail starrte auf seine Beine, die sich unter Wasser langsam veränderten. Die Wandlung war langsamer als sonst, denn er war nicht vollkommen im Wasser. Es schmerzte nicht, auch wenn seine Knochen sich stellenweise neuformierten. Dunkles, kurzes Fell seine Haut überzog.

"Ihr habt zumindest Fell", murmelte Ailis und klang dabei ein wenig eingeschnappt.
Dann aber hellte sich ihre Miene auf.
Sie würde einfach einen Badeanzug anziehen, wie sie es auch im letzten Sommer getan hatte, als Selail noch vergeblich versucht hatte, ihr das Schwimmen beizubringen.
Und die Aussicht, diese Erinnerungsorte kennenzulernen, erregte sie.
"Welchen Erinnerungsort wirst du mir zuerst zeigen?"

"Es gibt einen ziemlich in der Nähe von Brightgale." Selail legte den Kopf zurück und schloss die Augen, während das Fell sich seine Rippen empor hoch hangelte. Er leckte sich die Lippen und musterte Ailis durch lange, dunkle Wimpern. "Ein altes Schiff, voller bunten Korallen und direkt unter der Wasseroberfläche."

"Ich würde es gerne sehen!"
Ailis’ Augen leuchteten hell.
"Im Frühling oder Sommer, wenn es nicht so heiß ist."
Sie beobachtete, wie das Fell sich langsam auf Selails Haut ausbreitete, an seinem Leib hochwuchs.
Und bevor es den Kopf erreichen konnte, beugte sie sich vor, küsste zärtlich seine Lippen.
"Ich will deine ganze Welt sehen.
Ich liebe dich, Selail."

Selails Antwort ging unter, kam als unverständliches Gurgeln und Keckern empor. Er strich vorsichtig mit einer pelzigen, Krallenbewehrten Hand über Ailis' Wange, ehe der Selkie untertauchte, sich in seinem nassen, engen Bett zurecht rückte.

Ailis lachte leise und streichelte ein letztes Mal über Selails Kopf.
Dann stand sie auf, lief in ihr Zimmer, legte sich in ihr Bett und begann, ein Buch mit dem zweifelhaften Titel "Die Rose von Darkriver" zu lesen.






nach oben springen
lockDas Thema wurde geschlossen.


Besucher
0 Mitglieder und 36 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: White Raspberry
Forum Statistiken
Das Forum hat 613 Themen und 36501 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online: