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Tebal

in Völker 05.05.2016 23:44
von Glacies Citris Herzog | 15.151 Beiträge

Herkunft:
Tebal sind westlich von Iblia-Keth beheimatet, jenseits des Anastra-Gebirges. Das Gebiet ist nur dünn besiedelt und besteht zum Großteil aus steinigem Ödland, das kaum bewirtschaftet werden kann. Die Tebal errichten ihre Siedlungen in den wenigen fruchtbaren Gebieten, zumeist an Flüssen und Wäldern.

Geschichte:
Die Vorfahren der Tebal besiedelten das Land vor unzähligen Jahrhunderten, alte Geschichten berichten davon, dass sie aus ihrer Heimat, jenseits des Meeres vor einem Völkermord flohen. Nur vage, bruchstückhafte Aufzeichnungen aus dieser Zeit verbleiben, doch aus ihnen geht hervor, dass die alte Heimat nahe Sylain gelegen haben muss. Manche gehen davon aus, dass diese Vorfahren eine Gruppe von Dunkelelfen waren, die sich von ihrem Volk abspalteten und mit den Einheimischen vermischt haben, unter den Tebal selbst ist diese Ansicht jedoch nicht verbreitet.

Kultur:
Die Tebal leben in relativ isolierten Gemeinden mit wenig Kontakt nach außen. Aufgrunddessen haben sich unterschiedliche Bräuche etabliert, doch bis auf wenige Ausnahmen, die sich von der traditionellen Lebensweise abgewandt haben, ähneln sich die Siedlungen in vielerlei Hinsicht.

So ist die Gesellschaft der Tebal eine matriarchalische, insofern dass jede Gemeinde von einer Ältesten angeführt wird. Sie ist diejenige, die in allen wichtigen Entscheidungen das letzte Wort hat und dafür Sorge trägt, dass Recht und Ordnung gewahrt wird. Ihr Amt wird nicht an ihre Tochter vererbt, stattdessen unterrichtet sie mehrere Anwärterinnen und bestimmt vor ihrem Tod eine davon als ihre Nachfolgerin. Sofern eine Älteste ihr Amt nicht freiwillig niederlegt, was äußerst selten geschieht, übt sie es bis zu ihrem Tod aus.

Die Sexual- und Familienmoral der Tebal unterscheidet sich wesentlich vom Großteil der anderen Völker des Kontinents. Zuneigung und Sexualität zwischen Mitgliedern des gleichen Geschlechts wird ebenso geachtet wie zwischen Solchen unterschiedlicher Geschlechter. Es gibt kein Konzept für die Ehe. Von einem Paar wird zwar erwartet, dass beide Partner einander treu bleiben, doch Trennungen werden weder geächtet, noch unterscheidet man zwischen Partnerschaften, die ein Leben lang dauern und solchen, die kürzer währen. Auch ist es kein Tabu, die eigene Sexualität auszuleben, ohne dabei Bindungen einzugehen. Wichtig ist nur, dass niemand daran beteiligt ist, der nicht willig, bereits in einer Beziehung oder noch nicht erwachsen ist.
Kinder leben in der Regel bei ihren Müttern sowie deren nahen Verwandten und werden von ihnen großgezogen. Wie groß die Rolle des Vaters ist, variiert dagegen stark. Allgemein herrscht bei den Tebal ein starker Zusammenhalt und es wird erwartet, dass jeder mitverantwortlich für die Kinder ist.

Um völlig zu den Erwachsenen zu zählen müssen Heranwachsende erst ein Initiationsritual bestehen. Dieses Ritual findet meist im Frühjahr oder Sommer statt und dauert drei Tage, an denen jeweils eine andere Aufgabe erfüllt wird. Ein Heranwachsender kann jeder Zeit darum bitten, das Ritual zu vollziehen, doch die Älteste muss ihre Erlaubnis erteilen und dies geschieht so gut wie nie vor dem fünfzehnten Lebensjahr und meist erst ab dem siebzehnten.
Am ersten Tag muss der Heranwachsende beweisen, dass er in der Lage ist, selbstständig seinen Beitrag zum Erhalt der Gemeinschaft zu leisten. Man schickt ihn alleine in das Umland der Siedlung (meist in den Wald), mit dem Auftrag, am Abend einen Rohstoff für die Gemeinde gesammelt zu haben. Dem jungen Tebal ist selbst überlassen, worum es sich dabei handelt, es spielt keine Rolle, ob er Holz schlägt, Pflanzen sammelt oder Tiere jagt, es spielt nur eine Rolle, dass er mit Nahrung oder Material zurückkommt, dass der Gemeinschaft in irgendeiner Weise von Nutzen ist.
Am zweiten Tag werden Materialien bereitgestellt und der Heranwachsende muss ein von ihm gelerntes Handwerk unter Beweis stellen. Bis zum Abend muss er ein Objekt angefertigt haben. Hierbei ist es unwichtig, wie nützlich oder kunstfertig der Gegenstand ist, er muss lediglich fertig sein und seinen Zweck erfüllen.
Am dritten und letzten Tag wird der Heranwachsende in den zarten Umgang mit dem anderen (oder dem gleichen) Geschlecht eingewiesen. Die Älteste sucht unter einigen freiwilligen Erwachsenen denjenigen aus, der ihr am besten geeignet erscheint. Der junge Tebal hat nun die Aufgabe, den ganzen Tag lang um diesen zu werben, mit kleinen Aufmerksamkeiten wie Worten, Gesten, Geschenken und kleinen, üblichen Ritualen. Am Ende verbringen die beiden die Nacht miteinander und am nächsten Morgen ist aus dem Heranwachsenden offiziell ein

Die meisten Tebal bleiben sesshaft und verbringen ihr ganzes Leben in derselben Gemeinde. Andere jedoch folgen dem Ruf, wie sie es nennen, holen sich den Segen der Ältesten und begeben sich auf die Reise. Dabei handelt es sich nicht um eine einfache Wanderschaft, sondern um eine besondere Art, der Gemeinde zu dienen. Das Ziel jeder Reise ist nämlich die Rückkehr mit einer Errungenschaft, die der Heimat dienen wird. Meist geht es dabei um Wissen oder Fähigkeiten, die andernorts erworben werden, neue Mitglieder für die Gemeinde oder auch eine neue Heimat, sollte das Leben in der alten es erfordern.
In den meisten Gemeinden der Tebal ist es Tradition, dass eine jede, die zur Ältesten werden möchte, erst eine Reise vollendet haben muss.

Die Religion der Tebal ist eine monotheistische. Sie verehren Avylas, den Gott der Sonne, der einst die Welt schuf und dann in den Himmel aufstieg, um über sie zu wachen. Die Religion predigt Pazifismus, Frieden und Aufopferung des Einzelnen für das Wohl der Vielen.
Viele der Tebal-Traditionen finden ihren Ursprung in den Schriften von Avylas, die in jeder Gemeinde gelehrt und bei Bedarf kopiert werden. Neben den offiziellen Schriften existiert auch eine Vielzahl inoffizieller, die zum Teil einzigartig sind. Diese Texte schildern zum Großteil Geschichten über religiöse Figuren. Am bekanntesten ist Fediare, die offizielle Urmutter der Tebal, die das Volk in die neue Heimat führte. Andere häufig wiederkehrende Figuren sind Ghisara, der sein Volk verriet und spaltete, Kijar, ein listreiche Wanderer, der in manchen Geschichten eine heroische, in anderen eine finstere Rolle einnimmt, und Saleun und Eworea, zwei tragische Liebende.

Aussehen:
Tebal haben hellbraune bis dunkelbraune Haut und dunkle Augen. Ihr Haar ist ebenfalls dunkel und meistens glatt, Locken sind sehr selten. Sie sind etwas kleiner gebaut als Iblianer, unterscheiden sich im Körperbau ansonsten aber nur wenig von ihnen. Gelegentlich werden Tebal-Kinder mit spitzen Eckzähnen und Ohrspitzen geboren.






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