Arahiel fühlte grobkörnig den nassen Sand unter seinen Fingern, an der Seite seiner Wange, sogar an seinen Schwingen, die weit ausgebreitet in der Brandung lagen. Salziges, kaltes Wasser umspülte seine Hüfte, riss an seiner Kleidung.
Langsam hob der Engel den Kopf, sein langes, lockiges Haar hing sandig, nass herab, in dem leichten Windstoß wirkte es wie eine lebendige Flamme. Ächzend erhob Arahiel sich, seine Schwingen hingen schwer an seinem Rücken, durch die Schlitze am Rücken seiner leichten Ledernen Rüstung fuhr ein scharfer Wind, eine Gänsehaut bildete sich auf seiner braungebrannten Haut.
Wo war er überhaupt? Was war geschehen? Arahiel hielt sein Schwert fester, er stolperte los, seine Schwingen verschwanden, versteckt vor den Augen der Sterblichen.

Wie weit er gelaufen war wusste Arahiel nicht, nur das er so unendlich müde war, sich nach der Umarmung des Feuers, der Mutter des Feuers sehnte. Er strauchelte, ging auf die Knie und blieb erschöpft sitzen. Strand, Sand und Meer, als wäre er am Ende der Welt und wusste nicht einmal wieso.

Arahiel starrte auf die HAnd, dann zu ihr Gesicht hoch. Glatt und schön, mit Haut so weiß wie Milch. Er breitete seine roten SChwingen aus, ergriff ihre Hand und ließ sich hochziehen. Er war ein wenig größer als sie, seine Haut bronze angehaucht. Seine langen, feuerfarbenen Locken waren steif vor Sand und Salzwasser.
"Eine Schwester der Dunkelheit."

Überrascht zischte Arahiel seine Schwingen zuckten, als er die fremden Finger in ihnen spürte. Er musterte den gefallenen Engel aus schwarzen Augen, ließ jedoch widerwillig zu, dass er ihm derart nahe kam.
"Ich bin Arahiel."

"Nein. Ich erwachte in der Brandung und wusste nichts mehr.", erwiderte Arahiel mit bitterem Tonfall. Er packte sein Schwert fester, hatte er doch keine Halterung dafür.

"Ich würde mich wirklich gerne von Sand und Dreck befreien. ", sagte Arahiel ruhig, strich sich das Feuer farbene Haar aus dem Gesicht und verzog jenes, als er spürte wie klebrig und steif die sonst seidigen locken waren.