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Fire & Leon - > Ankunft
Versteckte Bucht
Seufzend ließ Leon sich in den Sand fallen.
Während er teilnahmslos auf das Meer hinausstarrte kraulte er abwesend Fire hinter den Ohren.
Er würde ihm immer treu bleiben, dass wusste er.
Und das gab ihm einen Halt, nachdem sein anderer Halt sich doch als zu unsicher erwiesen hatte.
Traurig schaute der rostrote Wolf zu seinem Begleiter auf.
Leon hatte Fire von seiner Vergangenheit erzählt und er wusste wie schwer es dem Jungen fiel zu vertrauen.
Tonlos seufzte er.
Er konnte Leons Sichtweise nachvollziehen, konnte aber auch irgendwo Ailis verstehen.
Nur Rosalie verstand er nicht wirklich.
Was hatte sie für einen Grund gehabt den Bestia zu verraten?


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Tiamat -> Ankunft
Als das Wasser nur noch wenige Schritte entfernt war, entledigte Tiamat sich ihrer Schuhe, ließ sie einfach stehen, wo sie waren.
Steine und Muscheln stachen in ihre Füße, doch das störte sie nicht.
Immerhin war sie es gewohnt, Schmerzen zu erleiden - schlimmere als ein paar kleine Steinchen.
Bald schon umspülten Wellen sanft ihre Zehen, kühl und nass, ein Kontrast zu der heißen Nachmittagssonne, deren Spiegelbild auf den Wellen tanzte.
Es war ein wundervoller Anblick, noch schöner als vor wenigen Stunden an den Docks.
Ein Anblick, der sie etwas beruhigte und fast vergessen ließ.
Doch leider nur fast.
Während sie sich ins Wasser sinken ließ, Steine, Muschelschalen und Sand im Rücken spürte, wanderten ihre Gedanken zurück, überflogen den ganzen heutigen Tag.
Es erschien ihr nicht, wie nur einer, so viel wie heute geschehen war ...
Sie war hergekommen, verzweifelt, in dem Glauben, nichts mehr verlieren zu können.
Und wie bitter hatte sie sich geirrt.
Wie viel konnte geschehen in so wenigen Stunden, was sie so schmerzen konnte, das sie so bereuen konnte.
Und trotzdem zögerte sie noch immer - oder vielleicht auch gerade deswegen.
Dabei war es so klar, was zu tun war.
Tiamat stellte sich es vor, wie sie es sich schon oft vorgestellt hatte:
Das kleine Messer, welches sie immer bei sich trug.
Schnell würde es gezückt sein und sicher würde es treffen.
Bauch, Herz, Kehle - es war gleich, der Körper war ein verletzliches Gefäß.
Ob Nilay sie dafür hassen würde? Wütend würde er wohl sein.
Und Lucretia ... Lucretia würde sie hassen, würde sie bis zum Ende verfluchen.
Sadas? Das wusste sie beim besten Willen nicht. Wie er wohl reagieren würde, wenn er es erfuhr? Wenn er erfuhr, an was für ein Wesen er da seine Freundlichkeit verschwendet hatte? Wäre er angeekelt, traurig, verletzt? Gleichgültig?
Eigentlich konnte es Tiamat auch gleich sein - an ihrem Tod führte kein Weg vorbei, ob nun früher oder später, gehasst oder belanglos.
Nur für das Kind würde es eine Rolle spielen, das Kind würde schon geboren sein oder eben noch nicht.
Tiamat hoffte, dass es leben würde, obwohl sie ihm keine Mutter sein konnte.
Langsam schloss Tiamat die Augen, spürte die kühlen Wellen um ihren Leib, die wärmende Sonne auf ihrer Haut, das brennende Salz in ihren Wunden, beruhigte sich etwas.
Sie streckte ihre Arme und Beine weit aus, umarmte das Meer.
"Es ist so schön hier, Zimu", wisperte sie und salzige Tränen rannen ihre Wangen hinab, verschwanden im salzigen Wasser der See.





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Leon folgte Fire seufzend.
Sein Begleiter war aufgesprungen und losgelaufen.
Es war reiner Instinkt der ihn dazu brachte ihm zu folgen.
Das Mädchen entdeckte er trotz allem schnell.
Er ließ sich neben ihr nieder und starrte hinaus.
Das Wasser störte ihn, aber er wollte sichergehen das dieses Mädchen keinen Mist baute.


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"Ich bin nicht so alt das sie mich siezen müssen. Mein Name ist Leon."
Fire streckte sich hinter den Beiden aus.
Vielleicht konnten sie sich ja gegenseitig vor Dummheiten bewahren.
Leon schien nämlich auch nicht so gut drauf zu sein.


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"Ich bin Tia", antwortete Tiamat leise und schielte kurz Zur Seite.
Ihr Zopf musste sich in all der Aufregung gelöst haben, denn weiße Strähnen schwammen neben ihr auf dem Wasser.
Auch ihre Kleidung war an der Unterseite völlig durchnässt - man würde wohl alles sehen, wenn sie aufstünde.
Nicht, dass sie das im Augenblick sorgte.
Tiamat wollte nicht aufstehen.
Sie wollte für immer hier bleiben, vom Wasser umspielt, von der Sonne beschienen und in den klaren, blauen Himmel schauend.





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"Wieso bist du hier, Tia?"
Sie sah traurig aus.
Vielleicht würde es ihr helfen mit jemand Fremden zu reden, den sie wohl nie wieder sehen würde.
Leon schaute sie nicht an.
Stattdessen starrte er auf das Wasser raus und wollte am liebsten aus diesem raus.


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"Klar. Wie du meinst.
Ich bin hier weil ich Mist gebaut habe und ich Wasser hasse. Das erscheint mir die Richtige Strafe zu sein."
Fire brummte leise.
Der Junge sah einiges ein.


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"Ich habe nicht zugehört. Jemand hat ein Geheimnis verraten und ich habe mir nicht seine Gründe angehört sondern direkt meinen alten Zorn wegen einer solchen Situation hochkommen lassen."
Leon sprach völlig tonlos.
Er ließ Flammen auf dem Wasser tanzen.


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"U-und jetzt i-ist es zu spät?", fragte Tiamat leise.
War es für sie zu spät?
Sie wusste es nicht, wünschte es sich aber beinahe.
Wenn es keinen Weg zurück gab, konnte sie auch nicht in die falsche Richtung irren.
Mit großen Augen beobachtete sie die Flammen, streckte ihre Hände danach aus.
Doch die schmerzhafte Hitze ließ sie zurückschrecken.
So nah und doch unerreichbar.
Wie alles in Tiamats Leben.





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"Ich weiß es nicht. Aber das Mädchen das ich liebe will mich nicht sehen. Sie denkt ich hasse die andere Person, aber das ist es nicht. Mein Zorn über Verrat liegt in meiner Vergangenheit."
Dann hielt Leon ihr eine Flamme hin.
"Du musst nur vorsichtig sein. Mich mag sie nicht verbrennen, weil sie mir gehört, aber dich könnte sie verbrennen."


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Seufzend ließ Leon die Flammen direkt vor ihr tanzen.
"Das weiß ich nicht. Sie hat gesagt das sie mich sehr mag, aber mehr nicht."
Er lehnte sich auf seine Arme zurück, stützte sich nach hinten ab.


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"Bist du dir sicher? Das dich wirklich keiner liebt?"
Leon schaute sie an.
Leicht neigte er den Kopf zur Seite.


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Leon legte den Kopf schief.
"Wieso sagst du das? Bist du dir sicher das alles so geschieht? Wenn nun doch alles anders kommt?"
Er blinzelte und lächelte.


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Tiamat blickte den Jungen kurz an und schloss dann schmerzlich die Augen.
Wie sollte er es auch wissen?
"E-es ist einfach s-so.
Ich weiß e-es, weil es nicht anders k-kommen kann."
Könnte es, wenn sie nur mehr Mut hätte.
Wenn sie nur nicht immer zagen und zaudern würde.
Doch das würde sie Leon nicht sagen.
Mehr würde sie dazu überhaupt nicht sagen.





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"Wir sind wohl beide ziemliche Pessimisten, was?"
Leon musste leise lachen.
Er war dumm.
Er sollte einfach zu Ailis gehen und ihr einige Mandelcreamtörtchen mitbringen.
Und er sollte sich zumindest anhören was Rosalies Argumente waren. Vielleicht konnte sie ja einen guten Grund geben.
Fire schien seine Gedanken zu erraten, den der Kopf seines Begleiters schob sich auf seine Schulter.


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"E-es ist schwer, o-optimistisch zu sein, wenn man es jedes Mal b-bereut."
Tiamat wusste, was sie hoffte, wonach sie sich sehnte, was sie tun musste.
Und sie wusste auch, dass keine dieser Entscheidungen sie glücklich machen würde, dass sie an jeder einzelnen scheitern würde.
Aber das war ihr Leben, nicht Leons.
"A-aber das m-muss nicht für dich stimmen."





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"Warum bereust du? Jeder macht Fehler. Versuch einfach das Beste aus deinem Leben zu machen und steh immer wieder auf, wenn du hinfällst."
Leon lächelte Tia an.
Ohne hinzusehen kraulte er seinen Begleiter hinter dessen Ohr, welcher nur versonnen brummte.


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"V-vielleicht hast d-du r-recht.
Aber ..."
Eine Welle kühlen, salzigen Wassers rollte über Tiamat, durchnässte ihr Kleid völlig, benetzte ihre Haut, brannte in ihren Augen, als sie diese blinzelnd öffnete.
Langsam setzte die Dunkelelfe sich auf, legte fragend den Kopf schief.
Zart leckte sie sich das Salz von den Lippen, überlegte vorsichtig ihre nächsten Worte.
"H-hast du schon e-einmal d-darüber nachgedacht, jemanden z-zu töten, weil e-es dir der einzige A-ausweg erschien?"





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