"Nun, damit werde ich schon leben..."
Noah seufzte tief und schloss die Augen.
Was sollte er den auch anderes sagen?

"Dann muss ich dir danken."
Noah drehte nun doch wieder den Kopf.
Ruhig schaute er Inari an.

"Trotzdem sollte ich meinen Dank aussprechen."
Noah lächelte leicht und schloss die Augen.
Luminas Licht...

Noah setzte sich auf, um Inari das Anlegen des Verbandes zu erleichtern.
"Meine Gebete wurden schon seid langer Zeit nicht mehr erhört."
Trotzdem würde er wohl eines sprechen.

Noah erhob sich und zog das zerrissene und blutige Hemd über den Kopf.
"Ich bete für die Gesundheit meines Vaters und das Leben meiner Schwester.
Das ist alles was wichtig ist."
Ruhig schüttelte er leicht den Kopf.
Geld würde er auch weiter besorgen können, doch ein Leben konnte er nicht schenken.

"Mit einem Neuen werde ich im Armenviertel auffallen und es wird nicht lange neu sein."
Noah drehte sich zu Inari um.
"Aber wenn es dir lieber ist kann ich ein Neues annehmen..."
Er würde es dann wohl seiner Schwester geben.

Zögernd nahm Noah das Hemd entgegen.
War das nicht zu viel?
Er hatte nichts was er dem Tempel geben könnte.
Unsicher schaute er auf das Hemd hinunter und kaute auf seiner Unterlippe herum.
Sie brauchten jede einzelne Münze.

"Nein, aber ich frage mich, ob ich nicht zu viel nehme."
Noah sah ruhig auf und neigte den Kopf leicht zur Seite.

"Wenn du das sagst..."
Noah klang ruhig und misstrauisch.
Trotzdem wechselte er das Hemd auf und rollte das zerrissene und kaputte Hemd aus.

"Alles hat auf seine Weise einen Preis."
Noah schüttelte leicht den Kopf.
Wie sollte er ihr das den erklären?
"Du hast doch auch im Armenviertel gelebt, hast du gesagt.
Dann musst du wissen, das auf alles Gute etwas Schlechtes folgt um das auszugleichen."

"Ich denke, den Menschen im Armenviertel ist es mittlerweile ins Blut übergegangen, zu denken das alles Schlechte zu Hauf kommt und das Gute verschlingt."
Noah schüttelte leicht den Kopf.

"Du kannst nichts dafür, Inari.
Ich kann vielleicht verstehen, wie du dich fühlst.
Du hast das Glück erhalten das Armenviertel zu verlassen.
Anderen ist dieses Glück nicht vergönnt.
Ich freue mich für dich und doch würde ich gerne meine Schwester hier in Sicherheit wissen."
Traurig lächelte Noah.

"Vielleicht werde ich kommen, aber vielleicht nicht einmal, weil ich Hilfe brauche.
Manchmal ist es aber einfacher zu reden und zu schweigen, als um Hilfe zu bitten."
Noah lächelte leicht und schwach.