Ächzend ging Yllwenn in die Knie, schlug sie sich auf dem unebenen Lehmboden seiner winzigen Hütte blutig, trat hart mit dem Kopf auf. Sein Herz pochte, schien ihm aus der Brust springen zu wollen. Keuchend lag er auf dem Boden, seine Kleidung nur noch Fetzen, nicht mal als Putzlumpen zu gebrauchen.
"Verdammte Bestia.", presste der Stadtelf dumpf hervor. Es war immer schlimmer geworden, er konnte seine Verwandlungen - so sprunghaft und unvorhersehbar sie kamen - nicht kontrollieren. Nicht unterdrücken. "Ich...hasse es..."

Zittrig erhob Yllwenn sich, seine von seiner Bestiagestalt gesprengte Kleidung rutschte an seinem mageren Leib herab.
"Moment.", krächzte er, streifte sich rasch frische Kleidung über, ehe er über den umgefallenen Tisch, die verstreuten Gegenstände stieg, die Tür öffnete. "Was?"

"Warte, ich hol meine Tasche.", knurrte Yllwenn missmutig und packte seine alte, abgenutzte Tasche. In ihr hatte er noch wenig zuvor alles Mögliche an Arzneien gepackt, für die Notfälle, immerhin war er in den vergangenen Jahren mehr als einmal aus dem Bett geholt worden. Knurrend und unterdrückt fluchend schloss er die alte, verzogene Tür seiner Hütte ab und wandte sich dem Mädchen zu. "Nach dir."

Yllwenn -> Ankunft

Ächzend drückte der Stadtelf die Tür auf. Das alte Schloss sperrte nicht mal mehr richtig. Gut so, denn den Schlüssel musst er wohl irgendwann zwischen dem "Anfall" in der Akademie und der Vollbremsung auf den Feldern verloren haben.
Yllwenn warf den geliehenen Umhang von sich, schüttelte sich angewidert. Er mochte einfach nicht in fremde Sachen gehüllt zu sein. Da blieb er doch lieber nackt. Sein Mut sank jedoch, als er einen Blick in die Kiste mit seiner spärlichen Kleidung warf. Nur noch eine Hose und zwei Hemden. Sein Mantel war irgendwo abhanden gekommen und eine löchrige, geflickte Decke. Das würde ihm im Winter noch große Schwierigkeiten bereiten...
Rasch kleidete Yllwenn an und warf den "geborgten" Umhang in die Kiste, knallte den Deckel zu. Dann begann er seine Möbel wieder aufzustellen, die er umgeworfen hatte, als er mal wieder einen unkontrollieren "Anfall" hatte.

Gwaren + Christian -> Ankunft

Einige Zeit später, nach einem ziemlich turbulenten Abstecher zum Markt schleifte Gwaren den jungen Mann beinahe mit sich, bis zu der windschiefen, winzigen Hütte mit der verzogenen, unpassend massivem Tür. Er klopfte und rief laut.
"Yllwenn! Ich bins, mach auf!"
"VERPISS DICH, GWAREN!", erklang die durch das Holz der Tür gedämpfte Antwort, welche Gwaren nur zum Lachen brachte. Denn, nur wenige Atemzüge später, wurde die Tür langsam auf gezogen. Grinsend schob der Katzenelf den beladenen Christian in die winzige Hütte, deren einziger Raum von der Feuerstelle in der Mitte, einem großen Tisch, der auch als Not-Operationstisch diente, zwei Hockern, einem schmalen Bett und einigen Regalen sowie einer Kiste fast komplett ausgefüllt war. Der Bewohner der Hütte, ein magerer, zornig drein blickender Stadtelf mit schmutzig blondem Haar, zerfledderter, stark abgenutzter Kleidung und wässrig blauen Augen, stand zwischen Feuerstelle und Bett, die Arme vor der mageren Brust verschränkt. "Wer ist das, Gwaren?"
"Entspann dich, Ylli", neckte der Katzenelf locker zurück, was 'Ylli' dazu brachte, noch wütender drein zu blicken.

Beinahe schon grob riss Yllwenn dem jungen Mann die Decken aus der Hand, nahm auch den Sack von Gwaren an. Die Decken verstaute der Stadtelf in der Kiste hinter dem Bett, ebenso die neue Kleidung. Die konservierten Lebensmittel räumte er in die Regale und die Kräuter auf den Tisch.
"So wenig? Willst du mich verhungern lassen?", schnauzte Yllwenn den Katzenelf an und sah ihn aus zusammen gekniffenen Augen an, als dieser sich frech auf einen Hocker niederließ, die Beine ausstreckte.
"Kannst du immer noch so gut kochen, Yll?", fragte Gwaren mit breitem Grinsen und legte den Kopf schief.

"Setzen!", schnauzte Yllwenn mit harscher Stimme und deutete auf den anderen Hocker, ehe er begann das frisch gekaufte Fleisch und andere Dinge in den großen Kessel zu stopfen, innerhalb kürzester Zeit duftete es nach köstlich herzhafter Fleischsuppe in der winzigen Hütte.
Gwaren hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und grinste Christian breit an, zwinkerte ihm leicht zu.
"Also, Chris...während Yll kocht -"
"Halts Maul, Gwaren!"
"-kannst du uns doch erzählen was du so in Brightgale machst."

Yllwenn knallte hölzerne Schalen und Löffel vor Chris und Gwaren auf den Tisch, ehe er wieder in dem Kessel rührte.
"Ein Schreiberling also.", der Stadtelf lachte heiser, hart. "Hast du ihn schon flachgelegt, Gwaren, oder willst du das noch tun?"
"Yll, du musst nicht von deiner Mutter auf jeden anderen schließen.", schoss der Katzenelf zurück und verdrehte die Augen. "Wo warst du denn vorher, Chris?"

Verächtlich schnaubend nahm Yllwenn die Schalen und fühlte sie mit Suppe, ehe er sie vorsichtiger zurück stellte, sich selbst aus Mangel an einer Schale eine Tasse füllte.
Gwaren verdrehte auf die Reaktion des Stadtelfen die Augen und lächelte Christian an.
"Dich bring aber auch nichts aus der Ruhe, hm?"

"Es ist nicht vergiftet.", erwiderte Yllwenn entnervt und zog seine eigene Tasse heran. Beinahe zornig begann er seine Suppe zu löffeln. Für einen Moment herrschte Schweigen, Gwaren genoss wie auch der Stadtelf das warme Essen. Letzterer griff sich immer wieder kurz an die Brust, wie als ob er sich vergewissern wollte, dass etwas noch da war.
"Was denn zum Beispiel?", fragte Gwaren irgendwann, lehnte sich leicht zurück und leckte sich die Lippen.

Yllwenn erstarrte, der Katzenelf unterdessen begann zu kichern. Der Stadtelf knurrte und durchbohrte Gwaren mit blicken.
"Wag es nicht."
Was auch immer Yllwenn damit meinte, Gwaren tat es. Er brach in schallendes Gelächter aus, fiel rücklings vom Hocker und krümmte sich röchelnd, als Yllwenn blitzartig um den Tisch herum geschossen war, ihm in die Seite trat.
"Du", Gwaren röchelte und lachte, trotz den Tritten des Stadtelfen. "kannst dich mit Ylli zusammen tun!"
"HÖR AUF MICH SO ZU NENNEN!", schrie Yllwenn schrill.

Yllwenn stakste beleidigt zurück zu seiner Tasse und löffelte schmollend seine Suppe. Dabei warf er aus wässrig blauen Augen jedem der es wagte ihn anzusehen mörderische Blicke zu.
Keuchend rollte Gwaren sich auf den Rücken und grinste Christian breit an, die roten Augen blitzten neckend, während sein schwarzes Haar und der kurze, weiße Pelz staubig von dem unebenen Lehmboden waren.
"Tja...Das weiß man gerne, nicht war Chris?"

"Weil es er dich später noch flachlegen will, deswegen.", schnarrte Yllwenn mit scharfer Stimme und blitzte den Katzenelf an.
Gwaren verdrehte die Augen und setzte sich auf.
"Ignorier den Idiot.", der Katzenelf stand auf und klopfte sich den Staub ab. "Ich mag kein Blut."