Yllwenn -> Ankunft

Yllwenns Hütte

Ächzend setzte ein magerer Stadtelf die, bis zum Rand gefüllte, abgewetzte Tasche ab, schloss mit einem wuchtigen, rostigen Schlüssel die morsche, dicke Tür auf. Aus der winzigen, herunter gekommenen Hütte, mit nicht mehr ganz dichtem DAch, drang der herbe und süße Geruch von Kräutern, zum Trocknen aufgehängt.
Yllwenn schleifte die Tasche mit neuen Kräutern in die Hütte, stolperte über die unebene Schwelle und fiel beinahe auf den festgestampften Lehmboden, fluchend wischte er sich eine schmutzig blonde Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich vorwitzig aus seinem nachlässigen Zopf im Nacken gelöst hatte.

Yllwenns Hütte

Yllwenn zerstieß beinahe zornig die getrockneten Kräuter in dem alten Morser, als wollte er die ganze Wut an ihnen ablassen. Den ganzen Frust. Eigentlich grenzte es an ein Wunder, daß er in der zeit, in welcher er hier angekommen war bis jetzt, immer hin drei Wochen, noch nicht als Tiermensch aufgefallen war. Genug unkontrollierte Verwandlungen gab es ja.
"Ah, ich hasse dich, wer auch immer das recht besitzt sich mein Erzeuger zu nennen. Hoffentlich brennst du zusammen mit der hure in Höllenfeuer. "

Yllwenns Hütte

Energisch, vielleicht ein wenig zu energisch füllte Yllwenn die Kräuter in einen Kessel mit noch kaltem Wasser um. Er musste noch das Feuer anzünden, entfachen. Aber dann würde es in dieser winzigen Hütte noch heißer werden, es würde zu dem Ofen eines Bäckers werden. Im Sommer Kräutersude herzustellen war immer lästig. Und dann auch noch das Geplärre von draußen.

Yllwenns Hütte

Yllwenn verbrannte sich beinahe die Finger an dem Streichholz, beinahe hätte er es fallen lassen, so jedoch ließ er es einfach auf die schäbige Feuerstelle fallen, ein winziges Feuer loderte gierig an dem aufgestapelten, trockenem Holz. Knurrend wandte der Elf sich um, die tränenförmige Ohrringe klimperten, prallten gegen seinen Hals von dem Schwung, den er hatte.
"WAS SOLL DAS?!", fauchte Yllwenn, als er die Tür aufriss. Seine wässrigblauen Augen blickten mürrisch zu dem halbohnmächtigen Jungen herab. "Kein Grund meine Tür einzuschlagen."

Yllwenns Hütte

Augenverdrehend packte Yllwenn den Jungen unter den Achseln, Zog ihn hoch und führte ihn in die aufgeheizte Hütte.
"Ich versorg deine Wunde und dann schleichst du dich wieder.", knurrte der Elf missmutig, während er begann saubere Tücher und eine Schale mit Wasser aufzutreiben. "Du bekommst sogar einen Trank gegen Infektionen umsonst."

Yllwenns Hütte

Yllwenn überging die Worte des Jungen einfach, er begann die Platzwunde an dessen Stirn, ausgelöst von dem Sturz gegen die Tür, zu säubern und dann mit ein wenig blauer Magie zum schließen zu bewegen. Zurück blieb eine rote Narbe, die jedoch mit der Zeit verblassen würde. Yllwenn betrieb keine Schönheitskur, er schloss die Wunden immer nur, die Narben und Rötungen würden mit der Zeit fortgehen, ungefährlich aber auch unansehnlich. Doch das - so seine Meinung - war etwas, dass man für eine geheilte Verletzung in Kauf nehmen musste.
"Bist du sonst noch wo verletzT?"

Yllwenns Hütte

"Großartig.", der Elf massierte sich eindeutig genervt die Nasenwurzel, ehe er rasch zu seinem Kessel ging, einmal mit einer großen Kelle darin umrührte und sich schließlich wieder dem Jungen zu wandte. Mit frischen Tüchern und neuem Wasser rieb Yllwenn unbarmherzig über das entzündete, gerötete Fleisch, scheuerte die Kruste aus getrocknetem Blut und Eiter fort, bis der Rücken des Jungen rot und gelb vor Körpersekreten schimmerte. Dann erst begann er die Infektion mit hilfe von Magie aus dem Körper zu treiben, die Wunden zu schließen.

Yllwenns Hütte

"Auf den Wunden hatte sich schon der Schorf gebildet. Wenn auf einer Entzündung der Deckel drauf ist, kannst du Gift drauf nehmen, dass die Infektion sich tief in deinen Körper hinein fressen wird.", erklärte Yllwenn monoton, er ging nun doch etwas vorsichtiger zu Gange, ließ die heilende Magie wie einen angenehm warmen Sommerregen durch das offene, wundgescheuerte Fleisch gleiten.

Yllwenns Hütte

"Trink das. ", Yllwenn reichte dem jungen Mann ein Glas mit zerstoßenen Kräutern in Wasser aufgelöst. "Es lindert die schmerzen "

Yllwenns Hütte

Yllwenn trat einen Schritt zurück, die Handflächen noch leuchtend von heilender Magie. Mit geübtem Blick sah er über die Wunden und wusch sich schließlich die Hände, nahm einen frischen Lappen - den letzten - tauchte ihn in Kräutersud und wusch sacht über die geröteten Narben, welche zurück geblieben waren.
"Das sollte es eigentlich sein."

Yllwenns Hütte

Yllwenn nickte bloß mürrisch in Richtung des Jungen und begann das blutige Wasser durch ein Fenster hinter seine Hütte zu schütten, sich die Hände in dem letzten Rest an Frischem Wasser zu reinigen. Sein Blick fiel dabei auf die nun leeren Eimer, er ächzte beim Gedanken daran, wieder in dem winzigen Hinterhof hinter seiner Hütte Wasser aus einem beinahe versiegenden Brunnen holen zu müssen.

Yllwenns Hütte

Der Stadtelf horchte auf und sah mit lauerndem Blick zu dem Jungen.
"Vorsicht, manch einer könnte deine Worte falsch auffassen.", brummte Yllwenn leise. Dann packte er die Eimer und knallte sie dem Jungen vor die Füße. "Du kannst Wasser holen. Dann sind wir quitt."

Yllwenns Hütte

Yllwenn blickte entnervt hinter dem Jungen her, da wollte er ihm nur einen Rat geben und bekam prompt ein freches Mundwerk angehängt. Grollend wandte er sich um, kümmerte sich wieder um seine Kräutersud, welche nun lang genug unbeaufsichtigt über dem Feuer geköchelt hatte.