Lawrence' Arbeitszimmer

"Ich hoffe, dass es nicht nötig sein wird", erwiderte Lawrence.
Alleine schon deshalb, weil sie es somit nicht Hauptmann Burfield mit seiner Bestiaphobie mitteilen würden müssen ...
"Aber ich kann es nicht einschätzen - zumal die Dekanin selbst heute nicht ansprechbar sein wird.
Sie nimmt auch an der Ratssitzung teil und ich habe noch nie etwas über ihre Vertretung gehört."

Lawrence' Arbeitszimmer

"Verständlich", erwiderte Lawrence.
"Wir werden versuchen, es damit zu begründen, dass die ganze Stadt durchsucht werden muss und der Form halber eben auch die leerstehenden Bereiche der Akademie dazugehören."
Er hoffte nur, dass das genügen würde.
Immerhin war die Akademie sehr stolz auf ihre Unabhängigkeit und verteidigte sie gerne.

Lawrence' Arbeitszimmer

Einerseits war Lawrence erleichtert, dass er sich mit Aleksandra nun nichts mehr einfallen lassen musste, um ihre natürlichen Fähigkeiten zu verschleiern.
Andererseits machte er sich auch Sorgen.
Der Hauptmann hatte noch nicht mit sich sprechen lassen, aber Lawrence hatte das unangenehme Gefühl, dass er es der jungen Wachfrau nicht leicht machen würde.
Mit ihr hatte er ebenfalls noch nicht gesprochen und er wusste nicht, wo sie war.
Für ihn selbst gab es an diesem Abend nur einen Ort und daran würde ihn auch der Ratschlag gegen einen Ausgang nach Sonnenuntergang nicht hindern. In der Kaserne würde er es jedenfalls nicht ertragen.
Nach einem kurzen Zögern schrieb er noch etwas auf einen Zettel und legte diesen gut sichtbar auf seinen Schreibtisch.
Ich bin in der "Wasserschlange".
Lawrence
Sollte er heute Abend noch gebraucht werden oder sollte Aleksandra mit ihm sprechen wollen, würde er dort sein.
Obwohl er sich vorstellen konnte, dass ein junges Ding wie sie andere Pläne hatte.

Lawrence -> Gasthaus "Zur Wasserschlange"

Lawrence -> Ankunft
Arahiel -> Ankunft

Lawrence' Arbeitszimmer

Als Lawrence sein Arbeitszimmer betrat, war er nicht alleine.
Aleksandra war schon dortund sie sah aus, als hätte sie eine weitaus erholsamere Nacht gehabt, als er selbst.
Doch sie schien sie schien sie ebenfalls außerhalb verbracht zu haben, denn offenbar hatte der Regen sie eingeholt.
"Hast du lange gewartet?", fragte Lawrence und griff ebenfalls nach einem Handtuch.


Vernehmungszimmer

Man drückte Arahiel auf einen leeren Stuhl in einem kargen Raum.
Noch immer waren seine Hände gekettet.
Zwei Wachen blieben bei ihm, eine andere eilte davon.

Lawrence' Arbeitszimmer

Lawrence erwiderte das Lächeln, doch es erreichte seine Augen nicht.
Sie blieben trüb, zu nahe waren die nächtlichen Träume noch.
Und zu sehr war er sich seiner eigenen Veränderungen bewusst, wenn er Aleksandra anschaute.
Er wusste gar nicht mehr, wann er sich zuletzt so glücklich, so jung gefühlt hatte, wie sie in diesem Moment aussah.
Ihr Frohsinn beruhigte ihn, doch ein wenig beneidete er sie auch darum.
"Das ist gut."

Lawrence' Arbeitszimmer

"Hm?"
Lawrence hielt in der Bewegung inne und runzelte die Stirn, ehe er fortfuhr, sein Haar abzutrocknen.
"Was soll los sein?"
Er wollte nicht, dass sie ihm etwas anmerkte.
Sie hatte nichts mit seiner Vergangenheit zu tun, konnte nichts dafür, dass er sie einfach nicht akzeptieren konnte.
Und vor allem seine Arbeit sollte nicht darunter leiden.

Lawrence' Arbeitszimmer

"Danke, Aleksandra."
Lawrence’ Augen waren noch immer müde, doch sie zeigten, dass er die Wahrheit sagte.
Glücklicherweise musste das Gespräch nicht weitergeführt werden.
Denn in diesem Moment betrat ein Wachmann den Raum und berichtete etwas von einem Gefangenen, welcher mitten auf der Straße Menschen gemordet hatte und nun verhört werden sollte.
Anscheinend hatte man Lawrence und Aleksandra für diese Aufgabe ins Auge gefasst.

Lawrence' Arbeitszimmer

Als der Mann verschwunden war, legte Lawrence beruhigend eine Hand auf Aleksandras Arm.
"Wenn du dir unsicher bist, kann ich das Gespräch führen.
Lass dir einfach nichts anmerken und wirf vielleicht ab und zu eine Frage ein."

Lawrence' Arbeitszimmer

Lawrence wandte sich der Tür zu.
"Wollen wir dann?"
Gemeinsam schritten sie in den Flur und betraten schließlich das Vernehmungszimmer.
Im ersten Moment glaubte Lawrence, eine Frau vor sich zu sehen.
Auch im zweiten Moment, war er nicht sicher, ob die gelangweilt aussehende, rothaarige Person vor ihm wirklich ein Mann war.
Als Mörder konnte er sich sie aber recht gut vorstellen - sie wirkte unbeteiligt, fern, beinahe erhaben.
Und wer sich so fühlte, hatte oft nicht die Ehrfurcht vor Moral, Recht und Sitte, die Andere verspürten.

Vernehmungszimmer

Lawrence trat einen Schritt näher.
"Wir sind nicht hier, um über uns zu sprechen.
Es geht allein um Euch."